Sunday Scaries: Das unangenehme Sonntagsgefühl

"Die Sorgen kommen gerne nachts, wenn man allein ist und Zeit hat, sich ihnen ganz zu widmen" - Emanuel Wertheimer 

Du kennst dieses Gefühl bestimmt auch:  Es ist ein unangenehmes Gefühl der Sorge und des Unbehagens, das sich oft am Sonntag einstellt, wenn die neue Arbeitswoche bevorsteht. Vielleicht sind Dir Gedanken wie „Oh nein, nur noch heute Abend frei“„Ich will auf keinen Fall morgen arbeiten“ oder „Ich will nicht schon wieder meinen cholerischen Chef ertragen müssen“ begegnet. Der Sonntag fällt als Erholungstag ins Wasser, da Du gedanklich bereits bei der Arbeit bist. Die gute Nachricht vorab: Du bist nicht allein. 

Viele Menschen leiden unter Sunday Scaries. Auch wenn dieses Phänomen mehr eine normale Reaktion auf eine bevorstehende, wiederkehrende Veränderung ist als ein psychopathologischer Befund, kann dieses Gefühl die Lebensqualität beeinträchtigen und sich körperlich äußern – unter anderem durch Zittern, schnellem Herzschlag, Atemprobleme, Magen-Darm-Beschwerden, Schlafprobleme oder Kopfschmerzen.  Die Ursachen, warum Sunday Scaries auftreten, sind vielfältig und bei jedem Menschen unterschiedlich. 

Mögliche Ursachen für Sunday Scaries

  • Angst vor der Arbeitswoche: Die offensichtlichste Ursache für Sunday Scaries ist die bevorstehende Arbeitswoche. Das Gefühl, nach einem entspannten Wochenende wieder in den Arbeitsmodus wechseln zu müssen, kann Stress und Sorgen auslösen.
     
  • Unsicherheit und Stress im Job: Wenn Du in Deinem Job unzufrieden bist oder unter Stress und Druck stehen, können Sunday Scaries verstärkt auftreten. Besonders die Gedanken an einen unangenehmen oder sogar toxischen Arbeitsplatz können am Sonntag sehr belastend sein.
     
  • Mangelnde Work-Life-Balance: Wenn Du Schwierigkeiten hast, Arbeit und Freizeit voneinander zu trennen, kann dies zu einem ständigen Gefühl der Überforderung führen. Dies kann Sunday Scaries verstärken, da Du das Gefühl hast, nie wirklich frei zu haben.
     
  • Prokastination: Wenn Du wichtige Aufgaben immer wieder aufschiebst, kann dies zu einem Gefühl der Panik und Unruhe führen. Gerade vor Beginn einer neuen Woche können sich Dir die aufgeschobenen Aufgaben wieder in Deinen Geist drängen, was ein Gefühl der Überwältigung auslösen kann.
     
  • Fehlende Wochenend-Routinen: Menschen, die ihre Wochenenden ziellos verbringen, ohne klare Pläne oder Aktivitäten, sind möglicherweise anfälliger für die Sunday Scaries. Die Ungewissheit darüber, wie die Zeit genutzt wird, kann Stress verursachen.
     
  • Negative Gedankenmuster: Wenn Du dazu neigst, dir übermäßig Sorgen zu machen, perfektionistisch zu sein oder negativ über sich selbst zu denken, können diese Denkmuster  Sunday Scaries verstärken. Negative Denkmuster kannst Du im Rahmen eines Life Coachings entdecken und in eine positive Richtung bearbeiten.
     
  • Soziale Vergleiche: Das Scrollen durch soziale Medien am Sonntag und das damit verbundene Sehen, was andere in ihrem Wochenende tun oder erreichen, kann dazu führen, dass Du Dich damit vergleichst. Getreu dem Motto: Wenn Du richtig unglücklich sein willst, vergleiche Dich mit anderen. So kannst Du das Gefühl, in Deiner Freizeit nicht genug getan oder erlebt zu haben.
     
  • Mangelnde Selbstfürsorge: Wenn Du Dich nicht ausreichend um Dich selbst kümmerst und Dir keine Zeit für Entspannung und Aktivitäten gönnst, die Dir Freude bereiten, kann dies zu einem gesteigerten Stressgefühl am Sonntag führen.

So kannst Du Sunday Scaries begegnen

  • Planung und Organisation: Einer der Gründe für Sunday Scaries ist das Gefühl der Überwältigung. Nutze die Zeit am Wochenende, um die kommende Woche zu planen. Erstelle eine To-Do-Liste, setze Prioritäten und lege realistische Ziele fest. Dies kann dazu beitragen, Kontrolle zurückzugewinnen.
     
  • Achtsamkeit und Entspannung: Praktiken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga können helfen, Stress abzubauen und Ruhe zu finden. Nimm dir Zeit, um dich zu entspannen und dich auf den Moment zu konzentrieren, anstatt sich über die Zukunft zu sorgen. Lernen kannst Du dies beispielsweise in einem Entspannungskurs.
     
  • Aktive Erholung: Verbringe Zeit mit Aktivitäten, die Dir Freude bereiten und Dich entspannen. Das kann ein Spaziergang in der Natur, das Lesen eines Buches oder das Treffen mit Freunden sein. Die Zeit für solche Aktivitäten sollte fester Bestandteil Deines Wochenendes sein.
     
  • Social Detox: Reduziere die Nutzung von elektronischen Geräten, insbesondere sozialen Medien, am Sonntag. Das ständige Checken von Nachrichten und das Scrollen durch Social Media kann dazu beitragen, Sunday Scaries zu verstärken.
     
  • Perspektivenwechsel: Statt dich auf die bevorstehende Arbeitswoche zu konzentrieren, versuche dich auf die Chancen und Möglichkeiten zu freuen, die die neue Woche mit sich bringen. Denke daran, dass jeder Tag eine Gelegenheit für persönliches und berufliches Wachstum ist.
     
  • Selbstfürsorge: Verwöhne Dich selbst mit etwas Besonderem am Sonntagabend. Dies kann ein gutes Essen, ein entspannendes Bad oder das Ansehen deiner Lieblingsserie sein. Diese kleinen Freuden können helfen, die Vorfreude auf den Sonntagabend zu erhöhen.
     
  • Sprich mit anderen: Sprich mit Freunden oder Familie über Deine Sorgen und Ängste. Der Austausch von Gedanken und Gefühlen kann entlastend sein und Dich daran erinnern, dass du nicht allein bist.

Sunday Scaries sind zwar ein weit verbreitetes Phänomen, müssen Dir deswegen aber nicht deine gesamte Wochenendstimmung verderben. Normalerweise sind Sunday Scaries vorübergehend. Durch bewusste Selbstfürsorge, die Entwicklung gesunder Arbeitsgewohnheiten und die Einführung positiver Routinen kannst Du dazu beitragen, diese Gefühle zu bewältigen und die Vorfreude auf die neue Woche zu steigern. Wenn Sunday Scaries jedoch chronisch werden und Deine Lebensqualität beeinträchtigen, kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sprich mich gerne darauf an!

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